Wie immer, wenn die magische Kugel mit der Aufschrift “Sport-Club Freiburg” im Topf mit rollt, wurde auch nach dem Zweitrundensieg gegen den HSV gespannt die Auslosung zum Achtelfinale verfolgt, um zu erfahren, wie die Pokalreise weitergehen sollte. Der Ausloser bewies ein goldenes Händchen und zog zuallererst jene besagte Kugel. Schon mal ein Heimspiel! Geil! Denkste… Ausgerechnet der einzig verbliebene Drittligist aus Bielefeld folgte direkt danach, wodurch umgehend klar war, dass das Heimrecht getauscht wird und uns erneut eine lange Reise unter der Woche bevorstand.
Immerhin sportlich ein Los der Kategorie “Pflichtaufgabe” und zudem ein Stadion, das doch einige von uns noch nicht besucht hatten. Das letzte Spiel auf der Alm unter Nicht-Corona-Bedingungen lag schließlich auch schon wieder fast neun Jahre zurück. Somit stieg die Vorfreude, spätestens nachdem auch der notwendige Urlaub genehmigt war. Da selbst ein halber Arbeitstag nahezu unmöglich war, konnten wir uns also in aller Frühe am Spieltag in Bewegung setzen. So ein Dienstagmorgen machte auf der A5 und anderen Straßen dann doch nochmal mehr Spaß als im Büro und die Zeit vergeht ebenso deutlich schneller. Noch am Vormittag erreichten wir Bielefeld, das – wir konnten es kaum glauben – tatsächlich existiert! (Ja, der obligatorische Stadtwitz darf natürlich nicht fehlen) und ließen uns gemeinsam mit Synthesia und Corrillo in einem Brauhaus nieder. Hier blieb ausreichend Zeit für eine Stärkung, ehe man zu Fuß zum Stadion aufbrach. Ein paar ostwestfälische Osterhasen blickten auf dem Weg auch kurz um die Ecke, merkten allerdings auch schnell, dass sie sich in der Jahreszeit geirrt hatten und versteckten sich rasch wieder. Aus der Ferne war die altehrwürdige Spielstätte dann auch recht bald schon in Sichtweite.
Nicht ganz so charmant wie weite Teile im und um das Stadion ist wiederum der Gästesteher. Ein schmaler Streifen mit komischer Form am äußersten Rand sorgt nicht gerade für eine optimale Sicht. Dennoch versuchte man das Beste rauszuholen, was stimmungstechnisch über die meiste Dauer des Spiels meiner Meinung nach auch durchaus gelang. Lediglich der ebenfalls ausverkaufte Sitzplatzbereich hätte noch besser mitziehen dürfen. Das Spiel nahm im ersten Durchgang genau den Verlauf, den so ein Spiel bei einem Drittligisten eben nicht nehmen darf. Selber wurde die Chance vertan, per Elfmeter dem DSC früh den Stecker zu ziehen, auf der anderen Seite musste man zwei Gegentreffer nach Sonntagsschuss und VAR-Strafstoß hinnehmen. Absolut bitter bis dahin. Doch das Auftreten in der zweiten Halbzeit gab nochmal Hoffnung und spätestens nach dem Anschlusstreffer von Gregoritsch glaubten alle wieder ans Weiterkommen. Der Gästeanhang drehte den Lautstärkeregler nochmal ein Stück nach oben, doch mit dem 1:3 neun Minuten vor Ende führte keine Ausfahrt mehr an der Verliererstraße vorbei und wir mussten uns tatsächlich aus dem Pokal verabschieden. Trotzdem gab es eine kurze Aufmunterung für die Mannschaft, bevor man auf der Heimreise versuchte, noch etwas Schlaf abzubekommen. Schließlich wurde doch der ein oder andere am Folgetag wieder auf der Lohnarbeit erwartet.
Für die restlichen zwei Drittel der Saison bleibt also die volle Konzentration auf die Liga und die Hoffnung auf eine ausgiebigere Pokalreise in der kommenden Spielzeit. Eines Tages wird sie wieder weh’n, die rote Fahne im Pokalfinale!
Daten & Fakten:
Begegnung: DSC Arminia Bielefeld GmbH & Co. KGaA – Sport-Club Freiburg e.V. 3:1 (2:0)
Wettbewerb: Deutscher Vereinspokal – Achtelfinale
Wann und Wo: Dienstag, 3. Dezember 2024, Bielefelder Alm, Bielefeld
Zuschauerzahl: 26.311, davon etwa 2.300 SC-Fans
Den Greif auf der Brust trugen: Müller (46. Atubolu) – Sildillia (75. Lienhart), Ginter, Rosenfelder, Günter (75. Weißhaupt) – Doan, Eggestein, Osterhage, Muslija (46. Grifo) – Höler (81. Röhl), Gregoritsch
Tore: 1:0 Lannert (28.), 2:0 Kania (36., Handelfmeter), 2:1 Gregoritsch (63.), 3:1 Oppie (81.)