Endlich wieder Bundesliga, endlich wieder auswärts! Nicht wenige und so auch ich standen am letzten Tag des Augusts voller Vorfreude den geliebten Sport-Club Freiburg e.V. wieder einmal auswärtig begleiten zu dürfen. Und gerade nach dem erfolgreichen Start in die Liga eine Woche zuvor gegen den ungeliebten Gegner – und immerhin Vizemeister – aus dem Schwabenland machte sich bei vielen auch im Vorfeld des Ausflugs in die bayrische Landeshauptstadt nicht das schlechteste Gefühl breit.

Zum zweiten Spieltag der Meisterschaftssaison 2024/25 durften wir also schon den beschissensten Gästeblock der Liga betreten und der Mannschaft der FC Bayern München AG einen Besuch abstatten. Zum Glück ist dieses Kack-Stadion für diese Saison also früh abgehakt. Der obligatorische Blick auf die Statistik hatte dem ein oder anderen das eingangs erwähnte positive Gefühl möglicherweise direkt wieder genommen. Aus allen Auftritten in der zahlenmäßig zweitgrößten Sportanlage der Republik konnte der Sport-Club bisher einen Punkt in der Liga ergattern. Einzig im Pokalviertelfinale glückte 2023 der überraschende und emotional umjubelte Sieg. Wie die Geschichte im Halbfinale weiterging, dürfte allerdings einigen noch bekannt sein.

Eine Bilanz, über die wir besser keine weiteren Worte verlieren und dazu ein Gästeblock, der mal so gar nichts für die sich dort aufhaltenden Gäste hergibt. Getoppt wurde das alles dann auch noch von der geilen Anstoßzeit am Sonntag um 17:30 Uhr. Ist ja nicht so, dass wir in den vergangenen beiden Spielzeiten aufgrund der Euro-League am letzten Tag der Woche in München vorbeischauen mussten. Nun ja, der einzige Vorteil dieser Anstoßzeit ist, dass sich die Reisedelegation zu einer eher humanen Uhrzeit zur Abfahrt versammelte, welche dem ein oder anderen auf die regulär errechnete Fahrtdauer dennoch etwas zu früh erschien. Doch die Tatsache, dass man beizeiten gen Südosten aufbrach, sollte sich bezahlt machen. Denn auf den Straßen Baden-Württembergs und Bayerns war mehr los, als einem lieb war. Nach mehreren Umfahrungen aufgrund gesperrter Autobahnen, der Information anderer Anreisenden über einen durch Brand verursachten vollgesperrten Tunnel sowie zur Krönung noch einem Beinahe-Unfall erreichte man also das Ziel des bis hierhin mitunter abenteuerlichen Trips. Vom Parkplatz in den Block blieben uns noch ganze 13 Minuten, bis die Partie angepfiffen wurde.

Sportlich gesehen war das Spiel von den Jungs im roten Trikot grundsolide. Es wurde gut gepresst, viele schon annähernd verlorene Bälle zurückerkämpft und die Truppe hat insgesamt eine sehr stimmige Vorstellung auf dem Rasen abgeliefert. Leider waren die Gastgeber dann doch nochmal ein Fünkchen stärker vor heimischer Kulisse und konnten das Spiel durch einen versenkten Elfmeter und einem Treffer von Rekordspieler Thomas Müller mit 2:0 für sich entscheiden. Auch als Gegner muss man an dieser Stelle Respekt zollen. 710 Pflichtspiele für einen Verein ist absolut beachtlich! Ärgerlich war trotz allem die Entstehung des Elfmeters, der sich auch als Knackpunkt des Spiels herauskristallisierte. Ein Handspiel aus kurzer Distanz, nach Videobeweis und Aufstützen von Kane bei Rosenfelder hatte ordentlich Geschmäckle. Die Frage, ob dieser auf der Gegenseite auch so gepfiffen worden wäre, ist an dieser Stelle mit Sicherheit angebracht. Den Konzessionselfmeter gab es für uns dann in der Nachspielzeit. Geholfen hat es nichts mehr, was sich vermutlich auch Lucas Höler in diesem Moment dachte.

Das Stimmungsgeschehen würde ich als eher durchwachsen beschreiben. Zu Beginn der Partie war – bis auf an den Rändern des Gästeblocks – ein durchaus lebhaftes Blockbild zu erkennen, der Spielverlauf hat zu diesem sicherlich auch beigetragen. Zwischendurch wurden auch die Blockränder aktiver, wobei spätestens nach dem zweiten Gegentreffer die Luft leider raus war. Alles in allem aber ein zufriedenstellender Auftritt vonseiten der Mitgereisten und hoffentlich ein Ausblick auf das, was uns diese Saison erwarten wird. Um kurz nach 20 Uhr und mit keinen weiteren Punkten im Gepäck durfte die anwesende Sektion also wieder die Heimreise antreten, wobei alle wohl nur darauf hofften, dass der Heimweg nicht mit ähnlichen, sich auf der Hinfahrt zugetragenen Komplikationen verbunden sein sollte.

Daten & Fakten:

Begegnung: FC Bayern München AG – Sport-Club Freiburg e.V. 2:0 (1:0)
Wettbewerb: Bundesliga – 2. Spieltag
Wann und Wo: Sonntag, 1. September 2024, Stadion am Kurt-Landauer-Weg, München
Zuschauerzahl: 75.000, davon etwa 4.000 SC-Fans
Den Greif auf der Brust trugen: Müller – Kübler (81. Ogbus), Rosenfelder, Lienhart, Günter (81. Makengo) – Doan, Eggestein, Osterhage (72. Höler), Grifo (63. Sallai) – Röhl (63. Dinkci), Adamu
Tore: 1:0 Kane (38., Handelfmeter), 2:0 Müller (78.)