Ach, das Turnier um den deutschen Vereinspokal. Während dieser Wettbewerb für unseren SCF in vielen Spielzeiten oftmals ernüchternd früh endete, erfüllte sich für viele im Frühjahr diesen Jahres durch das Überstehen von fünf Pokalrunden tatsächlich der Traum vom Einzug ins Endspiel. Ein unvergesslicher und ganz besonderer, aber auch bitterer Tag, welcher hier jedoch nicht weiter thematisiert werden soll. Stattdessen richtete sich nun nach einer vergleichsweise äußerst kurzen Sommerpause wieder der Fokus nach vorne. Denn wie heißt es so schön: Nach dem Pokal ist vor dem Pokal! Ja, oder so ähnlich eben.
Mit dem frischgebackenen Zweitligaaufsteiger aus Kaiserslautern zog man nicht wirklich einen Wunschgegner und definitiv ein Los der Kategorie “Ausscheiden denkbar”. Aber hey, im Hinblick auf die Historie der Pfälzer und die Atmosphäre im altehrwürdigen Fritz-Walter-Stadion, sicherlich ein reizvoller Auswärtskick. Dazu der Auftakt in die neue Saison und das zu einer freundlichen Anstoßzeit am Sonntagnachmittag. Die gute Stimmung im Gepäck sollte jedoch zunächst gebremst werden. Auf weiten Teilen der Strecke hieß es stockender Verkehr, statt freier Fahrt, was gleichbedeutend mit nicht geringem Zeitverlust war, und auch die musikalische Unterhaltung riss die Mitfahrenden noch nicht von ihren Sitzen. Erst kurz vor der badisch-pfälzischen Grenze lichteten sich die Straßen und mit einem Wechsel des DJs’, der künftig gerne etwas mehr von den Flippers spielen darf, kamen die Schlachtenbummler auf Betriebstemperatur.
Was die Außentemperatur bei Ankunft am Betzenberg anging, so war diese noch um einiges höher. Die Sonne knallte nur so auf den Gästeblock, der bereits zu Spielbeginn einem Ofen glich. Heiß, dass es nun endlich wieder losging, war man also gleich in doppelter Hinsicht. Leider sollten jedoch die Schweißperlen das Einzige sein, was zunächst ins Rollen kam. Durch Probleme mit der Megaphonanlage gestaltete sich die Koordination des Supports anfangs eher schwierig und auch der Sport-Club lieferte in Abschnitt eins eine alles andere als zufriedenstellende Leistung ab. Die Hausherren boten da nicht wirklich ansprechendere fußballerische Kost an, lagen aber durch einen Geniestreich von der Mittellinie zur Halbzeitpause knapp in Front.
Aus Freiburger Sicht bedurfte es also auf und neben dem Platz einer Leistungssteigerung. Gesagt, getan. Unsere Kicker spielten sich nach dem Seitenwechsel mehr und bessere Chancen, als die gastgebenden Kontrahenten heraus. Lediglich das Törchen zum Egalisieren des Spielstandes ließ noch auf sich warten. Die Befürchtung, dass es hierzu eventuell nicht reichen sollte, konnte sicherlich nicht von der Hand gewiesen werden und doch bewegte sich die gesangliche Unterstützung des mitgereisten Anhangs nun auf einem passablen Niveau, welches mitunter mal nach oben und unten ausscherte. Schließlich traf Sallai rund zehn Minuten vor dem regulären Ende zum verdienten und erlösenden Ausgleich. Die 22 Herrschaften auf dem Feld baten also zur Verlängerung, in der es so schien, als hätte der Sport-Club die besseren Karten. Und tatsächlich beförderte uns Doan mit einem herrlichen Freistoß auf die Siegerstraße und somit in die 2. Runde.
Erfreut, erleichtert, aber auch aufgrund des über mehrere Stunden langen Ausharrens in praller Hitze erschöpft ging es zurück auf den Stadionvorplatz, auf welchem sich verschiedenste Flüssigkeiten einverleibt wurden, um der Dehydrierung entgegenzuwirken. Es durfte wieder in den Reisemobilen Platz genommen werden und dann… ja dann ging es noch nicht direkt auf die Route gen Heimat, denn vorab gab es noch eine Tour durchs mehr oder weniger ansehnliche Kaiserslautern per Eskorte der Behörden. Absolut unnötig, aber nach erfolgreichem Verlauf des Nachmittages zu verkraften. Schließlich ließ man es auf der Autobahn laufen und erreichte Südbaden am späten Abend.