Gerade einmal 21 Tage nach der Partie in Mönchengladbach, stand auch schon das nächste unliebsame Auswärtsspiel an einem Freitagabend vor der Tür. Zwar ist der Weg in die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt keine Weltreise und der Freitagtermin bei Weitem besser als die letzte Ansetzung für die Begegnung bei den 05ern, doch fanfreundlich sieht nach wie vor anders aus. Als Trost blieb die entspannte Anreise mit dem Fansprinter, welcher gegen kurz vor drei Uhr nachmittags den Freiburger Hauptbahnhof verließ. Gute Stimmung, das ein oder andere Bierchen gekippt, Vorfreude auf das Spiel – Alles in Allem ein ordentlicher Start in das Wochenende. In Mainz angekommen, ging es per Shuttle-Bus in Richtung Möbelhaus. Verzeihung, wir meinen natürlich Kaufland, ach nein immer noch falsch. Zusammen mit einigen anderen öden Arenen hatte es der rote Klotz zum Mainzer Acker in die Quiz-Rubrik „Stadion oder Baumarkt?“ der 11Freunde geschafft. Dieser Kasten, welcher sich mehr oder weniger schlichtweg in der Pampa befindet, ist seit 2011 das Stadion des FSV Mainz 05. Einen SC-Sieg in der ersten Liga gab es sowohl hier, als auch im altehrwürdigen Bruchweg noch nie zu feiern. Zunächst schien es aber so, als könne sich dies an jenem Freitagabend ändern. Denn die Anfangsphase gehörte ganz klar unseren Jungs, die von Beginn an das Mainzer Gehäuse mit Torschüssen belagerten. Aber es wäre wohl einfach nicht der Sport-Club, wenn er nicht vorne eine Chance nach der nächsten liegen lassen und auf der anderen Seite den Gegner zum Tore schießen einladen würde. So geschehen in der 20. Spielminute: Nach kapitalem Fehler von Schwolow ließ sich Boëtius nicht zweimal bitten und chippte zur FSV-Führung ein. Anschließend verlor unser Team defensiv komplett den Zugriff und so ließen Treffer zwei und drei durch Mateta nicht lange auf sich warten. Maximal unnötig ging es also mit einem derartig hohen Rückstand, statt einer etwaigen Führung in die Katakomben. Für den Fall, dass dort Pausentee konsumiert wurde, muss er wohl gewirkt haben, zumindest hatte man den Eindruck. Denn wie auch im ersten Abschnitt waren unsere Kicker die aktiveren, vergaben jedoch abermals beste Torgelegenheiten. Und während man offensiv mit der Zeit nahezu verzweifelte, ließ der Auftritt unserer Verteidigung weiterhin zu wünschen übrig und so konnten die Hausherren mit ihren einzigen beiden Torraumszenen im zweiten Durchgang nochmals zwei Treffer nachlegen. Im Gästeblock zog man derweil sein eigenes Ding durch und so war aktive Part im Gästeblock trotz hohen Rückstands akustisch gar nicht mal so kacke. So musste man am Ende eine herbe 0:5-Klatsche einstecken und das obwohl der Gegner kaum mehr als fünf Torchancen zu bieten hatte. Tja, Mainz bleibt eben Mainz und nach wie vor ein Stück weit ein Angstgegner des SCF und der Sport-Club bleibt der Sport-Club, der wiederum ein weiteres Mal als Aufbaugegner für einen Verein nach einer Niederlagenserie fungierte. Vielleicht sollte man Auftritte in Mainz künftig einfach den Fans überlassen. Hat ja schon mal ganz gut geklappt. 😉
Verärgert und enttäuscht über die höchste Saisonnniederlage ging es nach Hause. Vor allem die Tatsache, dass diese so unnötig zustande kam, bereitete manch einem schon etwas Kopfzerbrechen. Ganz unterkriegen lassen wollte man sich nicht und so wurde auf dem Rückweg doch noch das Beste aus der Auswärtstour rausgeholt. Insbesondere der “IWF Black Light District“ erheiterte die Gemüter und durfte sich selbst samt Disko-Beleuchtung und Knicklichtern wohl zum besten Abteil der Rückfahrt kühren. Die Niederlage war abgehakt und so feierte man sich auf dem weiteren Rückweg einfach selbst. Als schließlich mitten in der Nacht Freiburg mit vielleicht ein, zwei alkoholischen Getränken zu viel erreicht wurde, hatte die süffisante Fahrt ein Ende. Doch seid euch sicher: Der IWF wird nicht das letzte Mal das Clubleben auf deutschen Schienen aufgemischt haben!