Zwei und zwei macht vier, plus eins ergibt fünf und damit mal so eben einen ganzen Monat, der ausschließlich aus Heimspielen bestand. Dem Kick unserer Jungs in der sächsischen Red Bull Niederlassung wollte man abermals nicht beiwohnen und neben dem Alternativprogramm in Form des Kräftemessens der Amateure mit Preußen Münster im Dreisamstadion durften auf europäischer Ebene gleich aufeinanderfolgend Bačka Topola und Olympiakos Piräus an der Achim-Stocker-Straße empfangen werden. So kam es, dass nach dem Besuch im Leverkusener Apothekerstübchen vom letzten Oktober-Wochenende tatsächlich erst wieder am ersten Adventssonntag eine Tour in die Fremde auf dem Programm stehen sollte.
Ziel jener, die den Startschuss in den letzten Monat eines wieder einmal äußerst erfolgreich verlaufenen und von beachtlichen SC-Leistungen durchzogenen Kalenderjahres gab, lautete Mainz. Zur Abwechslung (und beinahe schon an ein Wunder grenzend) sollte der Anpfiff der Partie bei den Rheinhessen nicht erst am frühen Abend um halb sechs ertönen und auch die noch weitaus attraktivere Uhrzeit der Sonntagsspiele von 19:30 Uhr blieb uns im Gegensatz zur Vorsaison erspart. Nein, tatsächlich sollte dieses Mal beim Bestaunen unseres großartigen Sport-Clubs aus Freiburg der kleine Zeiger auf der drei und der große Zeiger auf der sechs stehen. Entsprechend lag im Bus seit Längerem auch mal wieder so etwas wie gesteigerte Reisemotivation in der Luft, wenn auch es lediglich zum x-ten Mal in den Baumarkt an der Mainzer Peripherie ging. Die Fahrt als solche gestaltete sich sehr angenehm, was nicht zuletzt am Einsatz unserer Reiseleitung lag, welche uns mit feinen Leckerbissen zum fairen Preis versorgt hatte. Ein Dank geht an dieser Stelle nochmals raus!
Während im November die internationalen Herausforderungen bravourös mit zwei Kantersiegen gemeistert wurden, die zugleich das sichere Überwintern in der Europa League besiegelten, gelang es der Borussia vom Niederrhein sowie dem SV Darmstadt 98 jeweils einen Punkt aus dem Mooswaldstadion zu entführen. Ein wie für Duelle in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt üblich ausverkaufter Gästeblock tat demnach gut daran, auf den zweiten Auswärtsdreier der laufenden Runde zu hoffen und zeigte zu Beginn ein Fahnenintro in den oberen Reihen, welches von Fackeln und Rauchtöpfen im unteren Blockteil abgerundet wurde. Der Mainzer Anhang auf der gegenüberliegenden Seite unterstrich derweil die politische Denke mit einem dem Stile eines Schals nachempfundenen Banners “Contro il razzismo”, ergänzt durch eine thematisch passende Blockfahne und Papptafeln. Wichtig und richtig.
Dass es doch die ein oder andere auswärtige Pflicht gibt, die unsere Truppe einem Gastaufenthalt beim Co-Aufsteiger von 2009 vorziehen würde, ist sicher seit Längerem bekannt und zeigte sich auch zu Beginn des jüngsten Aufeinandertreffens. Die Anfangsphase gehörte ganz klar den Hausherren und der SCF fand erst Mitte des ersten Durchgangs ins Spiel, scheiterte dann aber auch gleich zweimal am Alugehäuse des Gegners. Aber wie jeder weiß, sind nun mal aller guten Dinge drei und so konnte Gregoritsch im zweiten Abschnitt, welcher mit einer gemeinsamen Spruchbandaktion mit der Heimseite anlässlich der nächsten Abstimmung über einen Investoreneinstieg in der DFL eingeläutet wurde (SCHEISS DFL!), seinen nächsten Versuch zum umjubelten Führungstreffer verwerten. Ein ohnehin schon lautstarker Support mit über weite Strecken sehr zufriedenstellender Mitmachquote erreichte nun seinen Höhepunkt und schaukelte sich in den Schlusssequenzen des Spiels weiter hoch. In diesen wurde durchaus manches Mal noch gezittert und als die etwas weit hergeholten sechs Minuten Nachspielzeit aufleuchteten, kam schon das Déjà-vu an vergangene Saison auf, als man beim FSV aus Mainz quasi mit Schlusspfiff noch den Sieg verspielte. Doch der Sport-Club warf aufopferungsvoll alles rein und durfte sich nach Ende eines intensiven Schlagabtauschs vor der glückseligen Gästekurve feiern lassen. Ob schließlich die bessere Mannschaft als Gewinner vom Platz ging, sei an dieser Stelle mal dahingestellt und ist letzten Endes auch unerheblich. Mit Blick auf das Tableau und die anstehenden Missionen, die der Spielplan gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte bereithält, fuhr man einen bedeutenden Erfolg ein und nach Ankunft zu einer deutlich angenehmeren Uhrzeit im heimischen Revier ging ein alles in Allem runder Sonntagsausflug zu Ende.
Daten & Fakten:
Begegnung: 1. FSV Mainz 05 e.V. – Sport-Club Freiburg e.V. 0:1 (0:0)
Wettbewerb: Bundesliga – 13. Spieltag
Wann und Wo: Sonntag, 3. Dezember 2023, Stadion am Europakreisel Mainz
Zuschauerzahl: 30.305, davon etwa 3.000 SC-Fans
Den Greif auf der Brust trugen: Atubolu – Sildillia, Ginter (23. Gulde), Lienhart, Makengo – Eggestein, Höfler – Doan (84. Sallai), Röhl, Weißhaupt (59. Höler) – Gregoritsch (84. Adamu)
Tore: 0:1 Gregoritsch (69.)