Wie sehr haben wir es alle vermisst. Samstagmittags wieder zum Fußball gehen, den Geruch von Bratwurst und Bier in der Nase und die altbekannten Gesichter nach all der langen Zeit wiedersehen. Ja, an der Liebe zum gemeinsamen Stadionbesuch kann wohl auch eine Pandemie nichts ändern. Doch mit der Rückkehr ins Stadion sind auch die Faktoren wieder präsent, die das Erlebnis Stadion, wie wir es leben, trüben: Der Videobeweis, fanunfreundliche Anstoßzeiten, neu eingeführte Wettbewerbe ohne sportlichen Mehrwert, eine Vermarktungsplattform aus Sachsen, gesponsorte Stadionnamen – in den letzten Jahren machten sich im Profifußball und damit auch am Standort Freiburg mehr und mehr Entwicklungen breit, die die Bereitschaft zur bedingungslosen Hingabe für diesen Sport immer wieder auf die Probe stellten.
So wurde der Name des Mooswaldstadions trotz eines Umsatzrekordes von über 100 Millionen Euro und Profitabilität seit Jahren für zwei Millionen pro Jahre verkauft. Individualität weicht dem Profit und Zaunfahnen verschwinden hinter einer zweiten Vermarktungsebene. Doch viele SC Fans halten an dem Namen Mooswaldstadion fest und haben deshalb die ganze Stadt mit den passenden Spruchbändern und etlichen Wegweisern dekoriert.