Mit Beginn des letzten Monats des Jahres ist auch die Vorweihnachtszeit angebrochen und wie soll in dieser die Vorfreude auf das Fest der Liebe noch gesteigert werden? Richtig, mit einem Adventskalender. Während manch einer sich also an Schokolade, Plätzchen oder sonst einer Leckerei erfreut, hielt unser erstes Türchen für uns den schweren Gang zum noch ungeschlagenen Tabellenführer aus Dortmund bereit. Per Bus und einem Auto traten wir also den Weg in den Ruhrpott an und machten uns wie auch in der vergangenen Spielzeit im Oberrang des Gästebereiches breit. Aus diesem mag zwar die Sicht auf das Spielgeschehen etwas besser sein, ansonsten aber erfreut sich der enge, mit Sitzplätzen ausgestattete und vom Spielfeld weit entfernte “Eckblock“ bei aktiven Fans eher wenig Beliebtheit. Gerade das Platzieren von Zaunfahnen, Trommeln und weiterer Fanutensilien gestaltet sich dort eher schwierig und so war es ein großer Aufwand, den man betreiben musste, damit der Block optisch einigermaßen etwas hergab. Im Rahmen des Prostest-Spieltages gegen Montagsspiele wurde auch im Dortmunder Westfalenstadion auf einen organisierten Support in Halbzeit eins verzichtet. Entgegen einer gesanglichen Unterstützung der Mannschaften blieb es also ungewohnt still. Beim Einlaufen der Akteure verschlug es einem aber auch noch aus einem anderen Grund die Stimme: Wenig überraschend lief der BVB in gelb und schwarz auf. Wie es dann aber zustande kam, dass der Sport-Club nicht den klassischen roten Dress trug, sondern den Platz im ekelhaften hellblauen Ausweichtrikot betrat, ist ein wahres Rätsel, welches uns wahrscheinlich nur die Handlampe von Schiedsrichter beantworten kann. Eigentlich kann man dem Schiri keinen großen Vorwurf machen, aber ein bisschen pöbeln soll man ja noch dürfen. Man munkelt, dass daraus aber auch ein Aberglaube der SC-Verantwortlichen rührt, da man ja auch schon beim deutschen Rekordmeister in besagter Spielbekleidung einen Überraschungspunkt einfahren konnte. In Dortmund konnte man 2001 im blau-weißen Dress sogar einen Dreier entführen. Allerdings animierte das damalige Trikot nicht so sehr zum Kotzen, wie das aus der jetzigen Saison.

Was auch immer schlussendlich dazu führte, weshalb die Wahl auf jenes Gewand fiel, Schuld trug dieses nicht an der 5. Saisonniederlage. Denn auf dem Platz machten unsere Jungs ihre Aufgabe gut. Defensiv kämpfte der eine für den anderen und so wurde der gefährlichste Angriff der Liga weitestgehend in Schach gehalten. Auch vereinzelte Offensiv-Akzente konnten von unserem Herzensclub gesetzt werden und so vernahm man nach einer starken halben Stunde ein “Hey, mir sin’ eigentlich gar net so kacke!“. Tja blöd nur, dass man wenige Minuten vor dem Pausentee doch noch ins Hintertreffen geriet. Ebenfalls blöd, dass dies ausgerechnet durch einen Strafstoß geschah, während die Anzahl der Torchancen für die Borussia bis dahin eher überschaubar war. Aber Reus ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte zur Dortmunder Führung, nachdem Sancho von Heintz getroffen worden war. Noch blöder war es dann, als kurz darauf der Ball nach einem Gondorf-Freistoß knapp vor der Linie und nicht hinter der Linie aufkam. Statt Gleichstand ging es also mit dem 1:0-Rückstand in die Pause. Mit Wiederbeginn und dem damit einsetzenden Support wurde das Spiel durchaus unterhaltsamer, wenn auch es aus unserer Sicht in die falsche Richtung lief. Denn die Borussia aus Dortmund erhöhte deutlich den Druck und kam weitaus gefährlicher vor unser Tor, als noch im ersten Abschnitt. Einzig und allein Schwolow, die mangelnde Kaltschnäuzigkeit der Gastgeber und der Querbalken hielten uns im Spiel und verhinderten schlimmeres. Bis zuletzt bestand also die Hoffnung doch noch etwas Zählbares mitnehmen zu können, doch um den ein-Tore-Rückstand tatsächlich noch egalisieren zu können, fehlte an diesem Tag einfach die Durchschlagskraft von Seiten des Sport-Clubs. Den Schlusspunkt setzte Alcácer, der in der Nachspielzeit nach einem Konter das 2:0-Resultat besorgte. Ohne Punkte ging es also in die Heimat, was angesichts des Spielverlaufs, sowie der individuellen Klasse des Gegners zu verkraften war.