Eine Woche nach dem Punktgewinn in LEV ging es zurück ins Rheinland und zwar zu den Gladdis. Obwohl es diese Saison auswärts gar nicht mal so grottig läuft, standen die Vorzeichen nicht unbedingt auf drei Punkte. Die Borussen sind das Team der Stunde und über die Sieglosserie unseres SC in der ersten Liga bei den Fohlen legen wir an dieser Stelle den Mantel des Schweigens. Wie auch immer, anstatt sonntags in die Kirche zu gondeln, ging es zusammen mit den Corrillo Ultras per Bus und 9er zum Fußballtempel, um die heilige Fußballmesse unserer Götter auf dem Rasen zu verfolgen. Der Borussia-Park ist nicht das schönste Stadion der Bundesliga, für einen Neubau, dessen Eröffnung inzwischen auch schon ca. 15 Jahre zurückliegt, akzeptabel. Nach einer relativ kurzweiligen Fahrt mit ein bisschen Rumgekicke in den Pausen, rollte der Bus auf den Parkplatz vor dem Stadion.
Zum Einlaufen der Mannschaften glänzte der Gästeblock. Die durch Corrillo organisierte Choreografie bestand aus roten Glitzerfolien zum Hochhalten und einer silbernen Blockfahne mit einem „SPORT-CLUB FREIBURG“-Schriftzug inklusive Vereinswappen. Ohne das grüne Licht vom Stadiondach wäre das Ergebnis mit Sicherheit noch besser zur Geltung gekommen. Schade drum!
Es war arschkalt. Doch nicht nur die eisigen Temperaturen ließen einen in den Anfangsminuten der Partie frieren. Ausgerechnet Mark Flekken, der bislang super Leistungen in seinen Einsätzen lieferte, konnte einen eigentlich schon gesicherten Ball nicht festhalten, welcher Sekunden später ohne Erbarmen im Gehäuse unserer Roten einschlug. Kurz daraufhin wurde einem durch einen direkt versenkten Freistoß zum Ausgleich wieder warm ums Herz. Insgesamt zeigte unsere Mannschaft in der Vorwärtsbewegung einen soliden, in der Verteidigung hingegen einen eher schwachen bis maximal mäßigen Auftritt. In entscheidenden Momenten agierte man einfach zu fahrlässig bzw. zu leichtsinnig. Nach seinem Lapsus zum 1:0 fand unser Torwart übrigens zur gewohnten Stärke zurück und konnte sogar einen aus Freiburger Sicht strittigen Elfmeter entschärfen. Im Gästeblock war die Stimmung ok, aber nicht berauschend. Das höchste der Gefühle waren die Minuten im Anschluss an den 3:2-Anschlusstreffer, als man sich in der Hoffnung das Ding nun an sich zu reißen, die Seele aus dem Leib brüllte. Am Ende standen bei der Borussia vier und bei uns leider nur zwei Treffer auf der Anzeigetafel zu Buche, was gemäß dem Spielverlauf zugegebenermaßen auch so in Ordnung ging.
Trotz Sonntagabend verlief überraschenderweise die Heimfahrt bei dem ein oder anderen ziemlich süffig. Entweder hatten sich jene Personen am Montag freigenommen, einen Termin bei Dr. Holiday oder durften ausnahmsweise mit „Haustier“ auf der Arbeit bzw. in der Schule erscheinen.