Nun ist es also offiziell. Acht Spieltage vor Ende der Saison 2023/2024 verkündet der seit Ende 2011 als hauptverantwortlicher Trainer der ersten Herrenmannschaft des SC Freiburg tätige Christian Streich, dass er seinen Vertrag nicht über den Sommer hinaus verlängern wird. Dabei ist der Zeitpunkt der Bekanntgabe wohl ebenso weitsichtig gewählt, wie die Entscheidung reflektiert getroffen wurde. Nachdem es im Breisgau sportlich seit Ende der Corona-Pandemie nur in eine Richtung ging, hat der Sport-Club soeben seine zweite aufeinanderfolgende Teilnahme an einem Achtelfinale der Europa League absolviert und auch in der laufenden Rückrunde eine gute Ausgangslage, um zum dritten Mal in Folge ein Ticket für einen internationalen Wettbewerb zu buchen. Die erste Gelegenheit, um auf der Abschiedstour des Trainers weiter auf Kurs Europa zu bleiben, bot sich am Ostersamstag bei der Mönchengladbacher Borussia.

Obendrein war auch die letzte Länderspielpause der Spielzeit überstanden und so machte man sich doch berechtigte Hoffnungen, dass unsere Jungs im sich abzeichnenden Saisonendspurt alles für den Trainer auf dem Platz lassen würden, um zu dessen Abschied das bestmögliche Ergebnis rauszuholen. Entsprechend legte man eine gewisse Zuversicht an den Tag, als es in der Früh von der Dreisam an den Niederrhein ging, wenn auch die Ausflüge dorthin eher selten von weiß-roten Erfolgen gekrönt waren. Abgesehen von dem als höchster Bundesligasieg in die Sport-Club Annalen eingegangenen 0:6 aus dem Dezember 2021 steht lediglich ein einziger Auswärtstriumph aus Mitte der 90er-Jahre auf dem Bökelberg zu Buche. Wie an vielen Standorten musste ein altehrwürdiger Fußballtempel jedoch auch hier einem Neubau weichen und die Heimspiele der selbst ernannten Fohlen finden seit nun mehr schon zwei Jahrzehnten in einem grauen Betonklotz am Stadtrand statt. 3 Punkte sollten es für den gut gefüllten Gästeblock dennoch werden, in dem zu Beginn ein Intro aus roten und weißen Fackeln gezeigt wurde. Optisch ein schicker Anblick und auch akustisch wurde gut losgelegt, wobei sogar schon um kurz nach halb vier komplett am Rad gedreht werden durfte. Gregoritsch konnte den ersten Vorstoß zur frühen Führung verwerten. Die weiteren Höhepunkte musste man daraufhin jedoch wieder selbst setzen, denn bis zum Pausenpfiff beschränkten sich die Kicker mit dem Greif auf der Brust vorwiegend darauf, den Vorsprung zu verwalten und die aussichtsreicheren Aktionen verzeichnete die Elf vom Niederrhein.

Der lautstarke Auftritt des mitgereisten Anhangs aus Südbaden riss allerdings nicht ab und nach dem Seitenwechsel gelang es auch den SCF wieder vermehrt in die Hälfte der Borussia zu brüllen. Röhl mit Unterstützung des VfL-Schlussmannes und Doan nach einer ansehnlichen Umschaltbewegung stellten dann nach einer guten Stunde endgültig die Weichen auf Auswärtssieg. Die Gastgeber waren nicht mehr in der Lage, für Gefahr zu sorgen und nach dem zum Ende hin auch die Heimkurve mehr oder weniger verstummte, war die Frage nach der Stimmungshoheit ebenfalls geklärt, die sich der südbadische Anhang mit der vielleicht stärksten Leistung in der diesjährigen Bundesligarunde auch absolut verdient hatte. Eine der besten Vorstellungen konnte aber ebenso die Freiburger Offensivabteilung vorweisen. Denn auch wenn es für das halbe Dutzend an Eiern im gegnerischen Tornetz nicht ganz reichte, fuhr man mit dem 0:3 den höchsten Saisondreier ein, mit welchem sich das restliche Osterwochenende doch recht entspannt angehen ließ.

Daten & Fakten:

Begegnung: Borussia VfL 1900 Mönchengladbach GmbH – Sport-Club Freiburg e.V. 0:3 (0:1)
Wettbewerb: Bundesliga – 27. Spieltag
Wann und Wo: Samstag, 30. März 2024, Borussia-Park Mönchengladbach
Zuschauerzahl: 53.259, davon etwa 2.400 SC-Fans
Den Greif auf der Brust trugen: Atubolu – Kübler, Keitel (74. Szalai), Gulde – Doan, Eggestein, Höfler (90+1. Muslija), Günter (90+1. Makengo) – Höler (90+1. Adamu), Gregoritsch (74. Grifo), Röhl
Tore: 0:1 Gregoritsch (7.), 0:2 Röhl (47.), 0:3 Doan (57.)