Neues Jahr, neues Glück – wir fallen in alte Muster zurück. 2019 hat begonnen und die Rückrunde sollte für uns mit dem Spiel in Frankfurt beginnen. Reisetechnisch gesehen ein entspannter Einstiegstrip im Fansprinter. Ein paar Stündchen im Zug mit Flüssigbrot aus der Dose, Musik und schon war man am Stadionbahnhof der Bänker-City angekommen. Anschließend mussten noch ein paar Schritte durch den Waldabschnitt mit dem wahrscheinlich höchsten Uringehalt dieser Republik absolviert werden, ehe man das Vereinsgelände der Eintracht erreicht hatte. Spiele gegen die Hessen haben in der Vergangenheit schon oft für gute Ergebnisse gesorgt. In den letzten Jahren hat sich dieses Aufeinandertreffen eher zu einer Wundertüte entwickelt, was im Vorhinein für gemischte Gefühle sorgte. Eines der genialsten Spiele liegt nun knappe fünf Jahre zurück, als man in der Saison 13/14 mit einem 4:1-Sieg eine Trendwende im Kampf um den Klassenerhalt einläuten konnte. Für den Pessimist dürfte hingegen die Sache aus zwei Gründen klar gewesen sein: Der Adler hat in der Hinrunde gegen Teams aus dem unteren Tabellensegment kaum Federn lassen müssen. Außerdem sind Auswärtsspiele sowas von überhaupt nicht die Spezialität der SC-Profis.

Das Spiel hatte begonnen und nach den ersten 30 Minuten sah die Lage auf dem Grün eigentlich gar nicht so verkehrt aus. Der Turbo müsste ein bisschen mehr angekurbelt werden und dann wird die Sache schon irgendwie laufen. Schön wär’s gewesen. Stattdessen hagelte es innerhalb von neun Minuten drei Gegentreffer und mit jedem Mal wurde es der SGE leichter gemacht. Zum Halbzeitpfiff wanderte der Laune-Geigerzähler in einen Bereich zwischen herber Enttäuschung und Wutanfall. Ziemlich sicher waren die Punkte futsch und so bestand immerhin noch die Hoffnung, dass die Mannschaft wenigstens eine Trotzreaktion zeigen würde.

Mit Wiederbeginn des Spiels feierte ein neues Lied sein Debüt, welches mit seinen Inhalten (u.a. „Fußball und Bier – Sportclub Freiburg, wir steh‘n immer zu dir!“/ „Und soll es nicht sein, sei dir sicher du bist niemals allein,…“)  recht gut zur gegebenen Situation passte und beinahe eine halbe Stunde durchgezogen wurde. Es blieb einem auch nicht viel anderes übrig, als das Beste daraus zu machen. Die Trotzreaktion war somit zumindest auf den Rängen geglückt. Auch das Team in den hellblauen (kotz) Trikots gab sich nicht auf und errang einen Ehrentreffer, der für ein paar kurze Minuten das Feuer in den Augen der Anhängerschaft aufleben ließ. Letztendlich muss man vielleicht noch froh sein, dass die Niederlage nur mit zwei Treffern Unterschied zu Buche stand.

Nachdem die Mannschaft kurz am Gästeblock vorbeigeschaut hatte, hieß es dann schon wieder Zeug abbauen, einpacken und tschüss. Bei frischen Temperaturen vor dem Gästeblock überbrückte man die Zeit bis zum Abmarsch Richtung Bahnhof hauptsächlich mit Langeweile. Während der Zug unterwegs war zum Fuße des Schwarzwalds, wurde nicht nur die unnötige Niederlage verdaut, sondern auch das ein oder andere Getränk zu den milden Klängen aus dem Ghettoblaster eliminiert. Nächsten Samstag steht schließlich schon die nächste Möglichkeit an, um die ersten Punkte in 2019 klarzumachen.