24.09, 01.10, 08.10, BINGO! Ist ja gut, streng genommen bedürfte es hierfür fünf Richtige, wobei der Begriff „richtig“ in diesem Kontext etwa so zutreffend ist, wie überschwängliche Vorfreude bei dem Gedanken an einen Ausflug in die seit 2005 bestehende Heimstätte des unangefochtenen Tabellenführers der ewigen Bundesligatabelle entsteht. Denn zu allem Überfluss sollte unser diesjähriges Gastspiel in der Riesenkloschüssel der bayrischen Landeshauptstadt am späten Sonntagnachmittag angepfiffen werden und damit nach den Duellen bei der Frankfurter Eintracht und dem FC Augsburg im Mooswaldstadion den Sonntag-17:30Uhr-Dreierpack perfekt machen. 

Fußball macht an einem Samstag schlichtweg nach wie vor am meisten Spaß und möge doch bitte auch um 15:30 Uhr stattfinden, wenn schon auf den Sonntag ausgewichen werden muss. Naja, dieses Wunschdenken wird wohl gegen die Marktmechanismen des Volkssport Nummer eins, welche nun mal vorwiegend auf den Zuschauer am heimischen Endgerät ausgerichtet sind, immer den Kürzeren ziehen und so blieb keine Alternative, als immerhin ausgeschlafen zu etwas späterer Vormittagsstunde gen München aufzubrechen. Die Tour, die wie so oft auf den Bodensee-Landstraßen nicht wenig Geduld abverlangte, fand ihr Ende nach überstandenem Stau vor der Autobahnabfahrt des eingangs erwähnten „Fußballstadions“ und man konnte sich glücklich schätzen, dass man vom Parkhaus-Sherriff noch in eine der wenigen freien Lücken eingewiesen wurde (nicht). Der über motivierte Auftritt des Herrn auf der Parkfläche, die noch so manch nicht vergebenes Fleckchen zu bieten hatte, warf schon Fragen auf, trug zugleich aber auch zur Belustigung bei. Kurz darauf war es dann hingegen wiederum weder belustigend noch motivierend, als man beim Anblick des Runds aus den Höhen des Oberrangs die Dauerbeschallung und Lichtershow über sich ergehen lassen musste.

Als man sich von vor ziemlich genau einem halben Jahr das letzte Mal auf den entlegenen Rängen unterhalb des Daches eingefunden hatte, wurde man Zeuge einer Partie, in der der Sport-Club die Angelegenheit lange offen hielt und dem mehrfachen Weltpokalsieger tatsächlich in der Nachspielzeit den späten K.O.-Schlag versetzen konnte. Dass diesem denkwürdigen Triumph heute allerdings nicht der zweite Auswärtserfolg beim nationalen Branchenprimus folgen sollte, zeichnete sich leider früh ab. Eine aus Atubolus‘ Sicht undankbar missratene Flanke sowie ein für den SC-Defensivverbund schlichtweg zu rasanter Doppelpass der Starkicker auf der Gegenseite führten zum 2:0-Halbzeitstand, der auch mindestens doppelt so hoch hätte ausfallen können. Entsprechend wollte auch im Gästeblock kein Support aufkommen, an dem man sich noch lange zurückerinnern wird. Zu Beginn des zweiten Abschnitts konnte dafür immerhin ein neuer Gesang erprobt werden, der bereits wenige Tage zuvor beim Heimspiel der Amateure gegen Sandhausen seine Premiere feierte und auch mit einer Strophenpassage den Titel für diesen Bericht liefert. Geht jedenfalls gut ins Ohr und da gab es auch schon manche Experimente mit größeren Anlaufschwierigkeiten. Auf dem Platz zogen derweil die Hausherren nach dem Seitenwechsel die Handbremse etwas an, wodurch unsere Jungs nur noch einen Gegentreffer in der Schlussphase des Spiels hinnehmen mussten.

Wenn man so will ein Besuch bei den roten Münchnern, den man schon das ein oder andere Mal hinter sich gebracht und bei dem man auch nicht sonderlich traurig war, als dieser schließlich ein Ende hatte. Entsprechend ging es nach Abpfiff relativ zügig auf den Weg in Richtung des südbadischen Territoriums, das man trotz teils abenteuerlicher Umwege kurz vor Erreichen des Ziels doch noch sicher und kurz nach Mitternacht erreichte. Scheiß Sonntagsspiele!

Daten & Fakten:

Begegnung: FC Bayern München AG – Sport-Club Freiburg e.V. 3:0 (2:0)
Wettbewerb: Bundesliga – 7.Spieltag
Wann und Wo: Sonntag, 8. Oktober 2023, Stadion am Kurt-Landauer-Weg, München
Zuschauerzahl: 75.000, davon etwa 3.500 SC-Fans
Den Greif auf der Brust trugen: Atubolu – Sildillia, Lienhart, Gulde, Kübler – Röhl (46. Philipp), Eggestein (84. Rüdlin) – Doan (68. Weißhaupt), Grifo – Sallai (84. Breunig), Höler (68. Adamu)
Tore: 1:0 Coman (12.), 2:0 Sané (25.), 3:0 Coman (85.)