Und da ist das Dutzend voll. Mit dem diesjährigen Erfolg unserer Mannschaft in gleich zwei Pokalwettbewerben geht neben der Bundesliga so manche Zusatzschicht einher und der Spielplan ist tatsächlich bis ins Frühjahr hinein von einigen Kicks durchzogen, die unter der Woche steigen. Nach einem aufopferungsvollen Kampf im Euroleague-Rückspiel gegen Juventus Turin ging am darauffolgenden Wochenende also schon die zwölfte (!) englische Woche der laufenden Saison über die Bühne. Zum Abschluss dieser folgte eine traditionell schwere Auswärtsaufgabe bei Mainz 05.
Zu meistern galt es die Herausforderung am Sonntagabend um 19:30 Uhr. Eine Uhrzeit, bei welcher sich bei ziemlich allen reiselustigen Fußballfans der Magen zusammenzieht, im Vergleich zu anderen Touren konnte der verhältnismäßig kurzweilige Trip nach Rheinhessen zu diesem Termin aber mehr oder weniger wohlwollend verkraftet werden. Zur Abwechslung ging es also mal ausgeschlafen und nicht nur mit dem ein oder anderen Hopfensprudel in den Morgenstunden gestärkt erst am frühen Nachmittag per PKWs auf die Piste. Noch vor Öffnung der Stadiontore schlug man schließlich nach gemütlicher Fahrt an der entlegenen Sportanlange irgendwo im Nirgendwo des Mainzer Stadtrands auf. In dieser hatte ergänzend zu der dämlichen, bereits bekannten Einlage des Stadionmoderators, der kurz vor Anpfiff als Animateur über den Rasen von Tribüne zu Tribüne flitzt, um diese in überwältigende Ekstase zu versetzen, auch mittlerweile eine sinnfreie Lichterbeleuchtung der Ränge Einzug erhalten. Zumindest meine ich, dass dieser Nonsens im Zuge des letzten Besuchs im Januar 2020 nicht ertragen werden musste. Naja, der Gästeblock zeigte mit ersten Gesängen derweil schon mal beim Warm
machen unserer Kicker auf, dass es in der letzten Partie vor der März-Länderspielpause nicht an akustischer Unterstützung mangeln sollte und war entsprechend pünktlich zu Spielbeginn auf Betriebstemperatur.
Auch die südbadischen Protagonisten auf dem Feld legten gut los, verloren aber mit der Zeit ein bisschen den Faden. Wenn auch sich dadurch etwas mehr Vorteile für die Gastgeber ergaben, endete der erste Durchgang torlos. Nur kurz nach Wiederbeginn ließ Doan dann den mitgereisten Gästeanhang jubeln. Gedankenschnell bei einem Abstimmungsfehler im Mainzer Defensivverbund reagierend, schob der Japaner zum Führungstreffer ein. Der Sport-Club präsentierte sich nun deutlich stabiler und hatte das Geschehen weitestgehend unter Kontrolle. Mit einer höheren Effizienz hätte sogar durchaus ein zweiter Treffer markiert werden können und dennoch sah es so aus, als könne man ein weiteres Mal in einem hart umkämpften Duell als Sieger vom Platz gehen. Doch es kam eben so, wie es in diesem irrationalen Sport eben kommen kann: Mit der letzten Aktion des Spiels musste die bittere Pille des Ausgleichs geschluckt werden – 1:1. Vielleicht am Ende das gerechte Ergebnis und doch einfach nur brutal ärgerlich sich mit zwei Zählern weniger auf den Heimweg zu machen. Jener wurde kurz darauf zügig angetreten und so erreichte man den Breisgau immer noch leicht deprimiert, aber dafür immerhin nicht allzu spät gegen Mitternacht.
Wenig tröstlich, aber trotz allem erwähnenswert ist dafür die Tatsache, dass über die vollen 90 Minuten ein wirklich guter Support abgeliefert und so an die ordentlichen Stimmungsauftritte der jüngeren Auswärtsreisen angeknüpft werden konnte. Genau das muss auch in den kommenden Wochen der Anspruch sein und im Saisonendspurt abgerufen werden!