Erst an der Dreisam, kurz darauf an der Loire. Binnen einer Woche traf man sich zweimal zum Kräftemessen mit dem FC Nantes. Zwischendrin stand mal noch schnell das Spiel bei der Berliner Hertha an, was zusammen mit dem Spiel in Köpenick die weiteste Ligareise des Jahres darstellt. Dazu noch die erwartbare Terminierung auf einen Sonntag und die sowieso schon knapp kalkulierte Urlaubsplanung während einer internationalen Saison. Alles Gründe, die die Reisegruppe an jenem Oktober-Tag dann doch etwas zusammenschrumpfen ließ. Da es auch sonst nur wenig zu berichten gab, haben wir uns an dieser Stelle für einen etwas anderen, abgespeckteren Rückblick entschieden.

Anreise:
Am frühen Sonntagmorgen ging es per Direktverbindung über die Schienen in die Hauptstadt, wobei die dominierenden Gesprächsthemen sicher eher die Duelle mit dem französischen Nachbarn, als die unmittelbar bevorstehende Partie bei der Alten Dame waren. In Berlin angekommen blieb noch etwas Zeit, die man in einem Brauhaus bestens zu nutzen wusste, bevor man sich auf den Weg gen Stadion machte.

Spielverlauf:
Nach gutem Beginn unserer Jungs und der Führung durch Kofi-Kyereh drehten die Hausherren das Spiel, ehe der eingewechselte Schade in Minute 78 den Ausgleich erzielen konnte. Sicher nicht die stärksten 90 Minuten der rot-weißen Truppe in dieser Spielzeit. Erfreulich war am Ende dennoch die Tatsache, dass wir auch im zehnten Pflichtspiel in Folge ungeschlagen blieben. Scheinbar haben es unsere Kicker einfach verlernt zu verlieren. Ist ja auch irgendwie verständlich, hat schließlich auch weniger Spaß gemacht.

Stimmung:
Obwohl der Block doch recht gut gefüllt war, konnte man über die gesamte Spielzeit nur selten akustische Akzente setzen. Wie so oft bei Spielen im Olympiastadion, war hier noch Luft nach oben. Der Blick auf die Heimseite weckte immer wieder Erinnerungen an den 21. Mai diesen Jahres, als man mit 40.000 Freiburgern einen überragenden Auftritt hinlegte. Aber auch die Ostkurve wusste stimmungstechnisch durchaus zu überzeugen, wenn auch offensichtlich in den falschen Farben.

Sonstiges:
Die Gastgeber testeten mit Einbruch der Dunkelheit zum ersten Mal ein reduziertes Licht auf den Tribünen. Für eine bessere Energieeffizienz wurden die Ränge mit einem dunklem blau erleuchtet. Gestört hat es nicht und solange nicht mit dem Alkoholgehalt im Bier gespart wird, kann es ruhig beibehalten werden.

Abreise:
Nach dem Spiel ging es zurück zum Hauptbahnhof, wo sich noch für die nächtliche Rückfahrt gestärkt wurde, ehe ein Großteil der Fahrt dann schlafend verbracht wurde. Ungefähr zur selben Zeit als die Daheimgeblieben auf der Arbeit aufkreuzten, rollte unser Zug am Zielbahnhof ein, mit dem Unterschied, dass der Tag für uns gefühlt schon gelaufen war.