Im Herbst 2022 geht es einfach Schlag auf Schlag. Just noch voller Euphorie den sicheren Gruppensieg im Europapokal nach dem Heimspiel gegen Olympiacos zelebriert, stand am darauffolgenden Sonntag schon wieder Bundesliga auf dem Programm. Genauer gesagt ein Besuch bei den Schalker Knappen. Lässt man das Geisterspiel aus Pandemie-Hochphasen in 2020 außen vor, ging es das erste Mal seit fast drei Jahren wieder in den Ruhrpott zu den Königsblauen.
Was vor nicht allzu weit zurückliegenden Jahren eher noch als eine schwierige Auswärtsaufgabe galt, ist mittlerweile aufgrund der Tabellensituation fast schon zu einer Art Pflichtaufgabe geworden. Wirklich verrückt, wie schnell sich die Zeiten auf beiden Seiten geändert haben. Die Anstoßzeit am späten Sonntagnachmittag klingt problematischer, als sie es für die meisten dann doch war. Dank bevorstehendem Allerheiligen-Brückentag, bzw. für nicht wenige sogar einer ganzen Aserbaidschan-Urlaubswoche, konnte der Fahrt entspannt entgegengesehen werden. Auf den Straßen war jedoch einiges los, weshalb man erheblich später als geplant in Gelsenkirchen eintraf. Hinzu kamen alles andere als kompetente Ordnungskräfte vor den Eingängen, die insbesondere bei der Materialkontrolle der Verzögerung nicht gerade entgegenwirkten. Gerade noch rechtzeitig konnte der Gästesektor der Arena betreten werden, von wo aus man eine gut gelungene Choreografie der heimischen Nordkurve betrachten konnte. Während sich ein riesiges S04-Trikot durch aufsteigenden Rauch von weiß in blau verwandelte, wurde auch auf unserer Seite der Block für die kommenden 90 Minuten entsprechend in Farbe gehüllt. Nachdem der Rauch vor der Kurve der Gastgeber abgezogen war, machten dann hauptsächlich die Jungs in den deutlich schöneren, roten Gewändern auf sich aufmerksam und kontrollierten das Spielgeschehen weitestgehend. Grifo sorgte kurz vor der Pause für die Führung und konnte nach einer guten Stunde mit seinem Doppelpack vom Elferpunkt das Spiel endgültig in die richtige Bahn leiten.
Nach Abpfiff durfte der wettbewerbsübergreifend siebte Erfolg in der Fremde vom mitgereisten Anhang gefeiert werden, welcher stimmungstechnisch sicher nicht die schlechteste Leistung an den Tag legte, aber auch schon mal bessere Auftritte verzeichnen konnte. Mit Vorfreude auf die nun folgende Reise nach Baku und weiteren drei Punkten im Sack ging es schließlich gen Süden deutlich schneller als auf dem Hinweg.