Kaum ist die neue Saison angebrochen, stand auch schon die erste Fansprinter-Tour auf der Agenda. Wie auch in der vergangenen Runde führte uns der erste Trip auf den Gleisen nach Sinsheim. Inzwischen hat sich bekanntermaßen ein Retortendorfclub dort niedergelassen und dank Hopps Gelder in der ersten Liga etabliert, was bis heute ein Schlag ins Gesicht für jeden Sportsmann ist, dem ein gewisses Maß an Fairness am Herzen liegt. So mussten wir also bereits schon einige Male den Weg in den Kraichgau auf uns nehmen. Einzig und allein 2010 gab es dort einen Auswärtserfolg für alle, die es mit den rot-weißen Farben halten, zu bejubeln und auch dieses Mal hatten wohl eher wenige den Sport-Club als Sieger auf dem Wettschein. Nichtsdestotrotz hatte man nach der Länderspielpause selbstverständlich Laune unsere Jungs mal wieder auf dem grünen Rasen spielen zu sehen und so brach man munter am Sonntagvormittag auf. Für diejenigen, die noch ein bisschen mit den Strapazen des Vorabends zu kämpfen hatten, gab es einen musikalischen Mix (immer derselbe Kack!) auf die Ohren, der die Stimmung im Abteil auf Touren brachte. Nach etwa zweieinhalb Stunden erreichte man schließlich das Ziel der Fahrt. Eine Handvoll Personen, die im Supermarkt eher dem Gemüse zuzuordnen wären, warteten bei unserer Ankunft unterhalb des Bahnsteiges. Jenes Fallobst wurde kurzerhand von der Staatsmacht entsorgt. Klarer Fall von selber schuld. Wer sich so blöd anstellt, kann in der Vergangenheit nicht nur einmal vom Baum gefallen sein. Nach der Belustigung ging es weiter gen Arena. Mit dabei waren auch drei Jungs, die auch mal gut und gerne ein Vielfaches von der Strecke, welche man als SC-Fan zurücklegt, auf sich nehmen, um ihren Club zu unterstützen. Ja, so ziemlich jedes Stadion der Republik wäre wohl für unsere Freunde aus Sydney sehenswerter gewesen, als die Schüssel auf dem Sinsheimer Acker. Aber gut, immerhin bekamen sie, wie ebenfalls fast 3.000 weitere Freiburger, ein gutes Spiel unseres SCF zu Gesicht. Der Wille war da eine andere Leistung an den Tag zu legen, als noch beim zähen Heimauftritt gegen Köln und so agierte unsere Mannschaft von Beginn an konzentriert, was sich auch früh bezahlt machen sollte. In der 11. Minute war es Günter, der nach einem gut vorgetragenen Angriff über links in den Strafraum der Hausherren durchdringen und die Kugel im langen Eck unterbringen konnte. Der Gegner hingegen hatte diesen Rückschlag schnell weggesteckt und zeigte, dass er fußballerisch nicht die schlechtesten Söldner in seinen Reihen hat. Wohingegen ebenfalls Schwolow demonstrierte, dass er ein klasse Keeper ist und sein Können gleich mehrfach unter Beweis stellte. Dass die Partie so offen und unterhaltsam verlief, war aber auch nicht zuletzt dem Sport-Club zu verdanken, der sich nicht auf dem knappen Vorsprung ausruhte. Im Gegenteil: Offensiv wurden immer wieder Nadelstiche gesetzt und nachdem der Ausbau der Führung durch Petersen aufgrund einer Abseitsposition zunächst aberkannt wurde, schob Haberer doch noch vor dem Pausenpfiff präzise und überlegt von der Sechzehner-Kante zum 0:2 ein. Weniger präzise und vor allem überlegt markierte dann Petersen den dritten und letzten Treffer des Spiels, als er nach etwa einer Stunde eine (Schuss-)vorlage von Günter trocken unter den Querbalken nagelte. Vorne eiskalt effizient und im weiteren Verlauf des zweiten Durchgangs hinten sattelfest spielte der SCF das Match konsequent zu Ende und nahm schlussendlich verdient den zweiten Auswärtssieg der laufenden Saison mit. Doch nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf den Rängen wusste man zu überzeugen. Zwar war die Stimmung nicht immer konstant auf einem Level, dennoch brachte man viele Gesänge so laut rüber wie selten und lieferte insgesamt einen starken Support ab. Zurück im Zug ging es erst einmal darum, der Dehydrierung bei den warmen Temperaturen entgegenzuwirken. Der Durst wurde mit französischem Dosen(Sieger-)bier gestillt und der nicht unbedingt erwartete Erfolg ausgelassen gefeiert. Einiges wurde noch gesungen und gepogt.