Freiburg Fans in Hoffenheim.

Freiburg Fans in Hoffenheim.

Samstag 15:30, ein heißer Sommertag im August, Saisonauftakt, dazu eine kurze Anreise, was will man mehr? Wäre da nicht diese unsägliche, durch die Zuwendungen eines Mäzens in den Profifußball bugsierte Truppe als Gegner, die sich als sogenannter Dorfverein verkauft. Wer das Konstrukt TSG Hoffenheim wirklich als Dorfmannschaft versteht, der ist bestimmt auch überzeugt davon, dass der liebe Dietmar schon als Kind in Bettwäsche von „1899“ geschlafen hat. Naja, was soll‘s, konzentrieren wir uns lieber auf die positiven Umstände und die Tatsache, dass nach der Sommerpause die Vorfreude, den SCF wieder wöchentlich nach vorne zu peitschen, nicht nur bei uns, sondern auch bei gut 6.000 weiteren Freiburgerinnen und Freiburgern Einzug erhielt, die sich dank des fehlenden Interesses auf Seiten der Gastgeber eines Spielbesuchs erfreuen durften.

Wenn man bedenkt, dass wir nach den ersten beiden Auswärtspartien einer Saison normalerweise schon wieder weit über 1.000 Kilometer auf dem Buckel haben, ist der diesjährige Start mit den “Auswärtsspielen” im Dreisamstadion und in Sinsheim mal eine entspannte Abwechslung. “Wo steht die neue Mannschaft zu Saisonbeginn?”, “Verläuft der Auftakt ähnlich erfolgreich wie zuletzt?” Fragen, die sich sicher einigen Mitfahrenden auf der kurzweiligen Fahrt stellten. Vor allem nach dem etwas dürftigen Auftritt im Pokal gegen den vier Klassen tiefer spielenden SV Oberachern waren nicht wenige mit gemischten Gefühlen ob eines möglichen Auftaktsieges am fast schon späten Vormittag in den Bus gestiegen. Mit ausreichend Puffer für eine ausgiebige Pause erreichten wir den Gästeparkplatz vor Öffnung der Stadiontore und positionierten uns nach dem Passieren dieser als Gruppe oberhalb des Mundlochs, von wo aus wir nicht nur den bevorstehenden Kick verfolgen sollten, sondern auch unsere neue Zaunfahne ihr erstes Stadion von innen erblickte. “Was ist denn das für eine hässliche Schüssel?” wird sie sich wahrscheinlich zurecht gedacht haben. Ja, auf einen Abstecher an die A6 zu Sinsheim hätten auch wir gerne verzichtet, ändern können wir es aber auch nicht. Jedenfalls ersetzt der neue Fetzen, geziert mit dem von Klebern und sonstigem Tifo-Material bekannten IWF’12-Schriftzug, also von nun an den Altbekannten. Nachdem sich auch der übrige Teil des Blocks gefüllt hatte, konnte ein neues Lied zum Einsingen genutzt werden, ehe der Gästeanhang mit bekanntem Liedgut während dem Spiel so richtig Fahrt aufnahm.

Neue Zaunfahne in Hoffenheim.

Neue Zaunfahne in Hoffenheim.

Auf dem Rasen gingen unsere Jungs zuerst durch ein Eigentor in Führung und erhöhten in der Nachspielzeit der ersten Hälfte sogar auf 0:2. Nach der dringend notwendigen Abkühlung zur Pause vergab man noch den ein oder anderen Hochkaräter, weshalb Hopps‘ Burschen nochmal verkürzen konnten und das Spiel unnötig spannend wurde. Am Ende reichte es dennoch zu einem verdienten Auftakterfolg, der von einem unterm Strich sehr ordentlichen Support begleitet wurde. Erwähnenswert ist hier sicher noch ein fast nicht enden wollender, simpler, aber in brachialer Lautstärke ertönender Wechselgesang gegen Ende der Partie. Die Freude über den geglückten Start ins 24. Bundesligajahr der Vereinsgeschichte riss dann auch auf dem Heimweg nicht ab und dank zügiger Rückfahrt blieb dann sogar noch ausreichend Zeit für das ein der andere Getränk in den heimischen Kneipen. Auf eine erneute erfolgreiche internationale Runde für weiß und rot!

Daten & Fakten

Begegnung: TSG „1899“ Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH – Sport-Club Freiburg e.V. 1:2 (0:2)
Wettbewerb: Bundesliga – 1. Spieltag
Wann und Wo: Samstag, 19. August 2023. Identitätslose Arena an der Autobahnabfahrt Sinsheim-Süd, die ungefähr so viel Wiedererkennungswert hat, dass sie auch in jedem anderen Teil der Republik stehen könnte.
Zuschauerzahl: 25.890, davon etwa 6.000 SC-Fans
Den Greif auf der Brust trugen: Atubolu – Kübler, Ginter, Lienhart, Günter (90+1 Sildillia) – Sallai (84. Doan), Eggestein, Röhl (74. Keitel), Grifo (90+1 Weißhaupt) – Gregoritsch (84. Gulde), Höler
Tore: 0:1 Eigentor Szalai (39.), 0:2 Sallai (45.+3), 1:2 Kabak (50.)