Viel drastischer wird ein Kontrast kaum sein können. Gerade noch der magische Europapokalabend von Piräus, heute schon wieder die fade, seelenlose Schüssel an der A6 zu Sinsheim. Obendrein dann noch die heftigen Temperaturunterschiede von gut 20°, welche zum Bild der vollständigen Tristesse ihr Übriges taten und zu allem Übel zur Folge hatten, dass es doch den ein oder anderen Griechenland-Fahrer mit Grippe ins Bett und somit an diesem Tage nicht in unseren Bus verschlug. Diejenigen, deren Immunsysteme den hiesigen Wetterbedingungen und den Reisestrapazen strotzten, sowie jene, für die der Trip ans Mittelmeer aufgrund der Kurzfristigkeit nicht zu bewerkstelligen war, machten sich unterdessen die Anstoßzeit von 19:30 Uhr zu Nutze, um am späten Vormittag bei einem lockeren Grillen in der Freiburger Altstadt in den Tag zu starten. So wurden bei munterem Austausch über die ein oder andere Anekdote aus Athen Köstlichkeiten vom Bratrost verzehrt und bereits die ersten Kaltgetränke vernichtet.

Aus Sicht der Anwesenden und für den Auftakt in den Sonntag eine absolut lässige Veranstaltung, welche bei Gelegenheit gerne wiederholt werden darf. Schließlich wurde sich an den Reisemobilen eingefunden, um den Weg gen Kraichgau anzutreten, wo man nach gemütlicher Fahrt gerade einmal zweieinhalb Stunden später auf dem Busparkplatz des eingangs erwähnten Bauwerks eintraf. Wer sich von der Tabelle leiten lässt, versprach sich vom Duell zweier Mannschaften, die derzeit in der Region der Champions-League-Plätze vorzufinden sind, sicherlich ein Spitzenspiel. Zu verfolgen gab es eine Partie auf fußballerischer Augenhöhe, Zeuge von mit reißenderen Kicks wurde man aber auch schon häufiger. Nachdem weder auf der einen noch auf der anderen Seite die nicht unbedingt in großer Anzahl vorhandenen Torchancen in Zählbares umgewandelt werden konnten, trennte man sich letztlich torlos. Ein leistungsrechtes Resultat, womit man aus rot-weißer Sicht durchaus leben konnte. Wobei man mittlerweile nach wettbewerbsübergreifend fünf Auswärtssiegen in Folge auch höhere Ansprüche bei unseren Gastauftritten hat. Spaß beiseite, die Tatsache, dass der Sport-Club bereits früh fleißig Zähler sammelt und sich bis hierhin trotz vieler unmittelbar aufeinanderfolgender Pflichtspiele sehr stabil präsentiert, ist mehr als erfreulich.

Was jedoch die Unterstützung unserer Kicker betrifft, so ist es definitiv nicht vermessen höhere Erwartungen zu haben. Verwandelte man doch noch ein ganzes Stadion in der griechischen Hauptstadt mit einem berauschenden Support über die vollen 90 Minuten gefühlt in ein Heimspiel, so kamen die Gesänge an diesem Sonntagabend nur in vereinzelten Phasen auf ein Niveau, welches unserem SCF würdig ist. Hopps Hobby-Truppe ist nicht Piräus, ist schon klar. Ein nicht stimmungsfördernder und zugleich erschreckender Aspekt ist aber auch jener Umstand, dass sich abermals Personengruppen in den Gästeblock verirrten, die mit ihrem Alkoholkonsum auf jedem Volksfest besser aufgehoben wären. Da es sich hier traurigerweise inzwischen um keine Einzelfälle mehr handelt, mögen doch bitte die Leute, die SC-Spiele mit dem Ballermann verwechseln, einfach den nächsten Flieger genau dort hinnehmen und möglichst lange dort verweilen. Hier vermisst euch jedenfalls niemand.

Wieder vollständig auf dem Gästebusparkplatz versammelt, startete die Heimreise nach Freiburg. Ähnlich ereignislos und kurzweilig wie auch auf der Hinfahrt ging es zu, doch quasi mit Ankunft im heimischen Domizil hatte es Mitternacht geschlagen und so konnten noch ein paar Glückwünsche anlässlich des Geburtstages eines Mitfahrenden von Angesicht zu Angesicht übermittelt werden. Die Getränkeplanung für die nächste Reise dankt schon mal 😉