Dass der Sport-Club Freiburg auch mal an einem Sonntagabend zu einem Auswärtsspiel antreten muss, ist spätestens seit den letzten beiden Spielzeiten durch das Mitmischen in einem europäischen Wettbewerb nicht mehr gänzlich ungewohnt. Doch wohingegen es die reisefreudigen SC-Fans am letzten Tag der Woche schon durch die gesamte Bundesrepublik zog, hieß es für die Tour am zweiten Adventssonntag aufatmen. Denn das einzig nennenswert Positive am Besuch im Kraichgau ist die kurze Anreise.
Zum Abschluss des 13. Spieltages der höchsten deutschen Spielklasse empfing die TSG Hoffenheim also den glorreichen Sport-Club Freiburg e.V.. Auf Nennung des vermeintlichen Gründungsjahres der Gastgeber verzichte ich in diesem Sinne absichtlich. Und auch die Problematik hinter dem von Dietmar Hopp geschaffenen Konstrukt soll unseren Leserinnen und Lesern an dieser Stelle erspart bleiben. Zu einer wirklich angenehmen Uhrzeit versammelten sich also alle Schlachtenbummler, um die Reise in die in der Rhein-Neckar-Region gelegenen Provinz zu bestreiten. Die Fahrt wurde insgesamt von angenehmer musikalischer Untermalung und vielen Gesprächen über die aktuelle Entwicklung im deutschen sowie internationalen Fußball begleitet. Netterweise schmeckt unter diesen Umständen auch das ein oder andere Kaltgetränk besser, als wenn dieses schon um 5:00 Uhr am Morgen die Kehle herunterfließt. Einige Unbelehrbare machten beim Verschönern des Raststättenbildes – sehr zur Freude einiger vorbeifahrender Fahrzeugführer – auch keinen Halt vor einem dort aufgestellten Blitzer.
Nach reibungsloser Fahrt am Sinsheimer Technikmuseum und dem sich daneben befindenden „Stadion“ angekommen, blieb einem jedoch der Zugang in das Innere von Letzterem zunächst verwehrt. Denn wohingegen der Großinvestor ein Softwareunternehmen betreibt, funktionierte die Technik des Ticketlesesystems nicht so einwandfrei. Nach einer starken halben Stunde wurde dann eine mehr oder weniger zufriedenstellende Lösung gefunden und alle Anwesenden konnten beizeiten den Block betreten. Zum Einlaufen der Mannschaften zeigte CRL in diesem eine sehr ansehnliche Pyroaktion. Der Spielverlauf an sich gab da schon deutlich weniger her, was dem Auftritt der zahlreichen SC-Fans, die wieder einmal ebenso einen Großteil der zum Gästeblock angrenzenden Tribünenbereiche besetzten, keinen Abbruch tat. In Durchgang zwei durften sich dann alle in Weiß-Rot zunächst über das 0:1 aus Gastgebersicht freuen. Leider wurde besagter Zwischenstand keine fünf Minuten später egalisiert, was letztlich auch den Endstand der Partie besiegelte. Bis auf ein paar Übermotivierte, die den Takt teilweise ein wenig verfehlten, war die Stimmung nichtsdestotrotz unterm Strich positiv zu bewerten. Gerne weiter so.
Mit einem Punkt in der Tasche packten wir die Sachen also wieder zusammen und machten uns auf den Heimweg. Die schönste Stadt der Welt, Freiburg im Breisgau, erreichte man auch hier wieder recht zügig und ohne besondere Vorkommnisse. Sehr zu Freude aller Mitfahrenden sowie auch dem ein oder anderen Arbeitgeber, der nach diesem Sonntagabendspiel mal keinen gelben Schein am Montag zugestellt bekommen hat.
Daten & Fakten:
Begegnung: TSG „1899“ Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH – Sport-Club Freiburg e.V. 1:1 (0:0)
Wettbewerb: Bundesliga – 13. Spieltag
Wann und Wo: Sonntag, 8. Dezember 2024, Identitätslose Arena an der Autobahnabfahrt Sinsheim-Süd, die ungefähr so viel Wiedererkennungswert hat, dass sie auch in jedem anderen Teil der Republik stehen könnte.
Zuschauerzahl: 22.027, davon mindestens 4.500 SC-Fans
Den Greif auf der Brust trugen: Atubolu – Kübler (69. Rosenfelder), Ginter, Lienhart – Doan, Eggestein, Höfler, Günter (81. Makengo) – Höler (81. Dinkci), Osterhage (60. Grifo) – Gregoritsch (69. Röhl)
Tore: 0:1 Ginter (68.), 1:1 Bischof (73.)